Da
ich nun schon etwas betagt bin, kann ich –der einzige Vorteil meines Alters-
auf eine Zeit blicken, in der Politiker noch etwas erreichen wollten für das
Volk, welches ihnen während ihrer Legislaturperiode anvertraut war.
Es
war eine gute Zeit. Aufstrebend und recht kritisch. Die Menschen waren noch
nicht so satt wie heute.
Ich
erinnere mich an echte Größen, so ähnlich, wie die Größen unserer Journalisten,
die tatsächlich noch etwas zu berichten hatten (so was mit Hintergrundwissen
und Transferdenken), so ganz ohne Sensationen provozieren zu müssen, um ihre
Existenzberechtigung zu erklären oder entsprechende Einschaltquoten zu
erreichen.
So
kommt es mir zumindest vor und ich tröste mich damit, dass früher alles anders
– und natürlich BESSER war! Mein schlechtes Gedächtnis beruhigt mich irgendwie und lässt mich die
Mauscheleien unter der alten Damastdecke vergessen.
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Klar
ist, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Unsere
Politiker sind zu austauschbaren Marionetten der Wirtschaftsmacht mutiert und
ich habe keine Ahnung, wen ich noch wählen soll.
Zu
meiner Lebenszeit war mir noch nie so klar wie heute, dass nicht die Politiker,
sondern einige wenige Konzerne tatsächlich die Welt regieren. Zwischen der
Politik und dessen unausweichlicher Realität, nämlich diese Tatsache zu
vertuschen, steht nur noch ein Hindernis:
Das
Volk! |