Der Diktator
Gaddafi war schon immer ein … Diktator!
 
(Auch wenn wir dies erst jetzt erschreckt und voller Entsetzen wahrnehmen, weil uns die Medien das klar und im Viertelstundentakt vor Augen führen).
 
Das wussten wir alle, schon immer und von Anfang an. Und wie jeder Diktator hat er auch schon immer die Leute beseitigt, die seinen Plänen im Wege standen, zumindest soweit ihm dies möglich war, also weitestgehend im eigenen Land. Schon immer gab es eine Opposition, die mit Waffengewalt versucht hat, diesen Diktator zu beseitigen. Natürlich verschwanden diese lästigen Gegner alle von der Bildfläche, unbeachtet vom Rest der Welt.
 
Nun hatte Gaddafi, gegenüber anderen und -mitunter weit grausameren- Diktatoren den ungeheuren Vorteil, eine Menge Öl unter der sonst recht karg erscheinenden Landschaft seines Reiches sein Eigen zu nennen. Ein Gut, welches, in letzter Zeit hoch gehandelt, da recht knapp werdend, diesen Mann für die westliche Welt irgendwie vom gefährlich irren Spinner zum allseits höchstens belächelten Exzentriker verwandelte.
 
Die Großen der Großmächte trafen sich dann auch mit ihm in dessen Zelt, schüttelten seine mitunter mordende Hand, hielten sie noch lange lächelnd, Seite an Seite für die Kameras unserer hungrigen Medien. Ja, wir waren dereinst fast seine Freunde, weil er etwas hatte, was wir wollten bzw. dringend brauchten. Der „gute Diktator“ lieferte uns nämlich nicht nur sein Öl, sondern er kaufte auch unsere Waffen, die wir ihm nur zu gerne lieferten. Er kaufte unsere AKWs und er hielt uns die ekligen Flüchtlinge aus den armen Ländern Afrikas vom Leib, eine Geste, für die wir ihn fürstlich aus dem Steuersäckel belohnten.
 
So umarmten und küssten wir ihn, bis diese blöden Tunesier mit dem Scheiß anfingen. Genau die, die jetzt –NACHDEM sie ihren Diktator losgeworden sind und einen auf Demokratie machen- zu Tausenden nach Italien flüchten, weil sie sich die knospende Demokratie anders vorgestellt haben, irgendwie schmerzfreier und sofort. Sie alle wollten die Freiheit aus den Werbefilmen der westlichen Welt, wo der Macher mit dem dicken Daimler vorfährt und die Lady of Spain ihm aufreizend die weiße Flügeltür öffnet. Sieht auch echt toll aus, so ganz ohne Schweiß, Tränen, harter Arbeit, Harz IV, Armut und all den anderen Unannehmlichkeiten, wie die Quotenreglung für Frauen in Führungspositionen.
 
Kurz gesagt, das, wofür die Europäer Jahrhunderte gebraucht hatten mit unendlich vielen ekligen Kriegen, sollte in Tunesien sozusagen über Nacht in voller Blüte erscheinen.
 
Und da jeder daran glaubte, breitete sich die Revolution der Bürger wie ein Lauffeuer unter den benachbarten Ländern aus und alle wollten plötzlich frei sein. Tunesiens Führung gab auf, Ägyptens Führung gab auf  - der Westen freute sich- und so schien es ein Leichtes für die Rebellen in Lybien, die die gleiche Reaktion unseres Freundes Gaddafi bereits deutlich vor sich sahen. Er würde aufgeben und das Land verlassen.
 
Konnte er aber nicht, denn die Westliche Welt hatte ihn bereits durch entsprechende Sanktionen daran gehindert, würdevoll –wie es sich für einen Allmächtigen gehört- das Land zu verlassen. Wir hatten alle seine Konten eingefroren, seine Reichtümer konfisziert und so wäre er bestenfalls unter irgendeiner europäischen Brücke gelandet und hätte um einen Schluck vom warmen Billigwein des Nachbarpenners bitten müssen!
 
Also blieb er im Land und schickte seine Armee gegen die immer dreister werdenden Rebellen.
 
Und jetzt haben wir Krieg.
 
Director’s Cut!
 
Fukushima ist nicht mehr zu kontrollieren! Die Werte steigen ins Unermessliche. Die Nachbarländer melden bereits Strahlenwerte weit über das Erträgliche…
 
Unsere Kanzlerin Merkel hat durch ihr 3monatiges Moratorium Zeit gewonnen und nun, nach den Wahlen, ihren bereits abgesprochenen Kurs mit der Atom-Lobby fortgesetzt. Unsere Meiler kokeln friedlich vor sich hin – voraussichtlich bis zum Jahre 2575.
 
Nachdem durch E10 mehrere Neuwagen nach 5 km explodiert sind, hat das einzig noch verfügbare Super-Duper-Plus astronomische Preise erreicht und die Landbevölkerung muss sich in den Städten stapeln, da die Fahrt zur Arbeit nicht mehr zu finanzieren ist. Die Mieten in den Städten haben sich verdreifacht.
 
Durch die neue Gesundheitsreform sind alle mittelständigen Bürger krank und zahnlos geworden, denn sie können die extra Kohle der Krankenkassenforderungen, die die ganze Kohle für ihren Verwaltungsapparat benötigen, einfach nicht mehr bezahlen.
 
Unsere europäischen Freunde, die ihre Extrem-Bumm-Bumms weitergefeiert haben und nun –wie dereinst die Banken- gerettet werden müssen, haben den Preis eines Brotes für den Bürger verzehnfacht. Demnächst wird die Panoramasteuer eingeführt.
 
Unser Volk hat endgültig genug von der Demokratie! Von all den Lügen, den Streitereien und der Polemik. Wir möchten endlich klare Regeln, endlich wissen, wo’s lang geht. Die Vorwahl-Versprechungen, die dann doch nicht eingehalten werden, gehen uns mächtig auf den Senkel.
 
Wir haben genug von der Korruption, den Machenschaften und den Lügen. Wir werden sehr sehr böse.
 
Zu Hunderttausenden versammeln wir uns vor den Protzbauten unserer Regierenden und drohen mit Waffengewalt, sie dort rauszuzerren – wir fordern sie auf, unser Land zu verlassen, endlich zu verschwinden.
 
Schon erscheinen die ersten Bomber am Himmel…. von Merkel geschickt…
 
Wie’s danach weitergehen soll, haben wir eigentlich nicht gesagt…
 
aber die Araber schicken uns durch ihre Geheimdienste die entsprechenden Waffen,
 
damit wir’s auch schaffen.
 
(Reimt sich sogar!)
 
Nachdem Lybiens Rebellen von der Nato mit modernsten Waffen bestückt wurden, konnten sie den Diktator endlich aus dem Land jagen. Sie bildeten eine Regierung an deren Spitze ein neuer Ajatollah steht, der einen total radikalen Islamismus proklamiert. Mann, hat sich Westliche Welt da in den Hintern gebissen…  
 
Kim Jong-Il hat in der Zwischenzeit eine nicht zu verachtende Atommacht gebildet, vollkommen unbeachtet vom Rest der Welt. Hat der ein Glück, dass er kein Öl hat!
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