Bin
Nun haben sie ihn gekriegt und er ist tot.
 
Jahrelang hatten sie nach ihm gefahndet in allen
möglichen Höhlen und Löchern, irgendwo in der
Wüste, wo sie meinten,dass sich die echten Evildoer
eben so verstecken würden.
 
Dass der Mann seit Jahren in angenehmster Lage in
einem netten Domizil mit freundlichen Nachbarn im
Land der eigentlich Verbündeten leben würde,
darauf wäre doch kein Mensch gekommen.
 
Aber dann haben sie’s doch geschnallt, sind rein in
die Villa und haben ihn abgeknallt. Einfach so.
Mit sofortiger anschließender Seebestattung, damit
man die vielen hässlichen Einschusslöcher nicht
sieht.
 
Wie viele Jahre war dieser Mann in den Medien der
Evildoer, das Monster schlechthin, die Inkarnation des
Bösen…
 
Und nun, wo er nicht mehr ist, ereifern sich die Medien,
ob man den –möglicherweise in just diesem Moment
 wehrlosen- Menschen besser hätte festnehmen sollen.
 
Ein Bild wird gezeigt, wo der Mann auf dem Boden
hockt mit weißem Bart und sich im Fernsehen Videos
von „besseren Zeiten“ anschaut. Fast mutet er an
wie mein Opa und eine Welle des Mitgefühls ergreift
den Zuschauer, denn war er nicht auch ein Ehemann,
Vater und Großvater?
 
Man hätte ihn im Namen der „Menschlichkeit“
wenigstens vor ein Gericht zerren sollen, wo er dann
höchstwahrscheinlich öffentlich (will heißen mit
Zustimmung der Welt) zu dem verurteilt worden
wäre, was auf dem Perserteppich in der Villa sogleich
geschah. 
 
Ist das nicht irgendwie irre? 
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Evildoer  = Bösewicht

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