Drei Wochen nach
Ferengi Prime (siehe Geschichte "Ferengi Prime") wurde
unser rotes Spielmobil endlich bei unserer Ford-Werkstatt angeliefert. Der
Meister flüsterte mir schon nach Schilderung der Geschehnisse, dass er das mit
der Dieselpumpe nicht so recht glaube, denn wir haben seit 2009 eine gut
gebrauchte Austauschpumpe, die locker noch mal 100.000 km schafft.
Es stellte sich
heraus, dass der Keilriemen und zwei Schrauben an der Wasserpumpe lose waren.
Ein Blick in den Motorraum hätte genügt. Also ging unser Wagen anstandslos
durch den TÜV und wir setzten ihn zum Verkauf ins Internet.
Ferengi Prime hatte
mich an meine Grenzen geführt, der permanente Regen hat nicht nur meine
Klamotten sondern auch meine Knochen und den einst eisernen Willen aufgeweicht.
Camping im permanenten Regen ist mir zur Qual geworden. Auch bemerkte meine
lädierte Bandscheibe, dass die umgeklappte Rückbank eines Autos eben doch kein
richtiges Bett ersetzt, und dass Campingstühle nur mit Decke und mindestens
einem dicken Kissen zu ertragen sind.
Dabei bin ich doch
im Herzen ein Hippie, ein Globetrotter. Ich war zweimal in Indien und habe vor
30 Jahren ganz andere Dinge überstanden. Ich habe schließlich den
Kilimandscharo bestiegen und auf dem „Dach der Welt“ gesessen! Ich habe im
Freien übernachtet, im Dschungel und in der Wüste!
Ich war mit Käfer
und echter Lappenburg in Griechenland!
„Das war vor 35
Jahren!“, sagt mein Mann lapidar, „wir müssen uns den Gegebenheiten anpassen“.
NA TOLL! Was sind
denn die „Gegebenheiten“?
Dass ich noch nicht
mal mehr ein vernünftiges Loch für einen neuen Busch im Garten buddeln kann,
ohne zig Pausen machen zu müssen?
Dass der
wunderschöne, aber regnerische Spaziergang mit meinem Hund mich mit Wärmflasche
im Kreuz aufs Sofa zwingt?
Dass ich ohne meine
Walking-Stöcke keinen Kilometer mehr schmerzfrei laufen kann?
„Die Kunst im Leben
ist, immer wieder neue Herausforderungen zu finden!“, sagt mein Mann und fühlt
sich wohl in seinem neuen Minibus mit Klimaanlage und heizbaren Sitzen. Ein
kleiner Ausbau im Innenraum formt sich bereits in seinen nächtlichen Träumen…
Im nächsten Urlaub
wird mein Arsch warm sein, der „Neue“
wird durch die Klimaanlage erst gar
keinen Schweiß mehr auf meine Stirn treiben, wir werden uns einen gemütlichen
Wohnwagen mieten, oder gleich in der Ferienwohnung absteigen.
Dabei wollte ich
mit dem Roten doch nach China! |